Die gebürtige Syrerin Dana Mufti hat gemeinsam mit engagierten OberösterreicherInnen den Verein 2012 mit Vereinssitz in Linz/Österreich gegründet.
Die Arbeit basiert auf Ehrenamtlichkeit. Unsere Motivation ist, unsere Zeit und unsere Fähigkeiten für die Schwächsten und Unschuldigsten in diesem Krieg, den Kindern, zu widmen. Wir hoffen, beizutragen, die Folgen dieses Krieges durch unser Engagement zu mildern.
Persönliche Motive für das Engagement für die vom Krieg betroffenen syrischen Kinder
Obfrau Dana Mufti, MBA:
Ich wollte verzweifelt helfen, aktiv sein, solidarisch sein, zeigen, dass ich ein Teil dessen bin, was in meinem Heimatland los ist. Es war ein „Muss“ für mich, ich konnte die täglichen Horrornachrichten nicht mehr anschauen und zufrieden sein mit einem Kommentar auf Facebook – und mein Leben geht weiter, als ob nichts passiert sei. Die Lage in Syrien ist dramatisch, und ich bin fest überzeugt, dass j e d e r etwas tun muss. Ich habe begonnen nachzudenken: Wie kann ich helfen, was sind meine Möglichkeiten? So bin ich auf die Idee gekommen: Ich könnte durch Musik helfen! Ich spiele selbst seit Jahren Klavier mit Unterstützung des Komponisten Nebojsa Krulanovic, und habe zusammen mit meinen Kindern im November 2011 mit Unterstützung des Kiwani-Clubs ein erstes Benefizkonzert veranstaltet, mit großem Erfolg! Wir wollten die Initiative fortsetzen und so wurde die Idee geboren, einen Verein zu gründen, der syrischen Flüchtlingskindern mit den Mitteln der Musik hilft.
Vizeobmann Dr. Reiner Steinweg, Friedensforscher (Friedensinitiative der Stadt Linz):
Ich bin selbst ein Kriegs- und Flüchtlingskind: Wir wohnten 1942-1945 in Scheidtnitz bei Breslau im heutigen Polen, der erste Versuch, in den Westen zu fliehen, endete wider Willen im damals so genannten Böhmisch Leipa im heutigen Tschechien. Ich habe als Kind die Fliegerangriffe auf diese Stadt erlebt, habe sie brennen sehen. Damals war ich noch nicht ganz sechs Jahre alt, meine drei Geschwister waren noch viel jünger, mein Bruder war noch ein Säugling und konnte während der dreiwöchigen Flucht nicht gewickelt werden. Unser Vater starb als Soldat in Jugoslawien an dem Tag, an dem unsere Flucht aus der Tschechoslowakei begann – das erfuhren wir erst fünf Jahre später. Ich weiß also, was Krieg für Kinder bedeutet, und ich hatte das große Glück zu erleben, wie segensreich die Musik in dieser Situation wirken kann. Seit meinem 9. Lebensjahr ist Musik machen und hören zu dürfen mein Lebenselexier.
Syrien ist für mich fast ein Nachbarland. Ich war nie dort, aber wir haben Urlaub auf Kreta gemacht, von dort ist es nicht weit dahin. Das Mittelmeer, das „mare nostrum“ der Römer, gehört zu Europa und wir zu ihm. Der arabischen Kultur verdanken wir zahlreiche Impulse, Damaskus ist die Stadt des Paulus, es gibt so viele geschichtliche Verbindungen – wie kann uns da das Schicksal dieses Landes gleichgültig sein, und insbesondere das Schicksal der Kinder, die für die Taten der Erwachsenen nichts, aber auch gar nichts können?
Nebojsa Krulanovic, Gründungssmitglied/Leiter der Schauspielmusik und Komponist am Landestheater in Linz
Der Beginn des Krieges in Syrien hat mich sehr bewegt, weil ich selbst die Situation kenne. Ich war in den 90er Jahren persönlich betroffen und habe den ganzen Krieg in meiner Heimat, dem ehemaligen Jugoslawien, miterlebt. Die Idee einen Verein zu gründen, um den Kindern in Syrien zu helfen fand ich toll und habe sofort zugesagt, mich als Künstler zu engagieren und eine Reihe von Benefizveranstaltungen zu organisieren.